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Viel Fahrt für nichts

800 km Fahrt nach Potsdam für Nichts

Einer meiner langjähriger Mandanten hat wieder einmal den Weg zu mir gefunden. Nennen wir ihn John Doe. Er hat einen Strafbefehl vom Amtsgericht Potsdam erhalten. Vorwurf: Verdacht des Betruges und der Unterschlagung. Er soll eine Wohnung gemietet und die letzten 3 Mieten nicht gezahlt haben. Ferner sollen beim Umzug ein Tisch und ein paar Stühle des Vermieters abhanden gekommen sein.

Justizzentrum Potsdam

„Stellt sich alles anders dar.“ Den Umzug habe nicht er gemacht, sondern eine Firma. Die hätten gewusst, dass Tisch und Stuhl in Potsdam bleiben sollen. Und für die 3 Monatsmieten, habe er ja schließlich mal eine Mietkaution gezahlt.

Der erste Termin fand nicht statt, da der Mandant sich rechtzeitig als verhandlungsunfähig krank hat schreiben lassen. Der 2. Termin fiel dann ebenfalls aus. Gestern sollte endlich im Dritten Anlauf der Termin beim Amtsgericht Potsdam um 12.00 Uhr stattfinden. Da noch ein Bewährungswiderruf drohte, war ich Pflichtverteidiger.

Gestern also – Bahnstreik der GDL, der ICE war gestrichen worden – bin ich also früh mit dem Auto los. Es drohte ja viel Verkehr auf der A24. Widererwarten waren die Straßen frei. Und so kam ich bereits gegen 10:50 Uhr beim Amtsgericht an. Auf der Suche nach dem Sitzungssaal: Anruf vom Büro. Der Mandant hatte sich soeben verhandlungsunfähig krank gemeldet und würde den Weg aus Hamburg nicht antreten. Der Termin fällt aus. Argggg. Wieso hat der Mandant sich nicht gemeldet? War er deswegen tagszuvor nicht zur Besprechung erschienen?

Nach kurzer Besprechung mit der Richterin, ob sich sich nun nach mehr als 3 Jahren Zeitablauf eine Einstellung nach § 153 a StPO vorstellen könne, bin ich also zurück zum Auto. Und dann ab in die Kanzlei. Viel Fahrt um nichts.

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